23
Mai
Mit Friedrich Hölderlin beginnt die Moderne. Nicht zu seinen Lebzeiten, sondern als er wiederentdeckt wird von denjenigen, die sich, wie einst Hölderlin, aus ihren Fesseln befreien.
Eine poetische Performance
Die Sprache Hölderlins hat Michael Engelhardt im Großen wie im Kleinsten erforscht, Ergebnisse zu wissenschaftlicher Erkenntnis gefügt und vor allem: rhythmisch und streng analysiert, gesprochen, Verse gepflügt, den Acker durchfurcht. Durch profunde Ausarbeitung der Metrik und der Klanglichkeit dieser Sprache, durch glasklares Denken und artikulatorische Exzellenz tönt Hölderlins Werk in schönster Weise.
Ein Höhepunkt seiner Arbeiten ist Engelhardts poetische Performance mit dem Titel:
Hölderlin: Sprache! großes Kino.
Visuelle Übersetzungen von Rhythmus, Atem, Schritt und Metrik auf die Kinoleinwand erweitern die live gesprochene Gedichtrezitation. Da, wo das Publikum in guten Sesseln lauscht, wo es sehr dunkel werden kann, im Kino-Saal. Wo Zwischentöne schallen, wo der Fokus des Hörens und die „Augen der Inselwelt“ satt werden, da wird Sprache das, was sie sein möchte: abgrundtief schön. Das hat mit Gedichtrezitation, wie sie allgemein erwartet wird, nichts, aber auch gar nichts mehr zu tun. Verse reiten, tanzen, flüstern, rufen und lautrer Laut: ein Gesang aus Sprache.
Programm - Start: 12:00 (80’):
Die Eichbäume | Wie wenn am Feiertage .. | Brod und Wein | Der Jüngling an die klugen Rathgeber | Nachtgesänge | Friedensfeier | Menschenbeifall | Da ich ein Knabe war ..
Konzeption
Rezitator, Konzeption
ehem. Geschäftsführer Kino Passerelle
Eintritt: 15.- / 17.-
Sprache
Deutsch
Produktion
2021, Deutschland