L'ile aux oiseaux

Maya Kosa, Sergio da Costa

Zerbrechlichkeit wird wohl kaum greifbarer, als in den Bildern verletzter Vögel. Dies nutzt das Regieduo Maya Kosa und Sergio da Costa in ihrem zweiten Spielfilm, L’île aux oiseaux, für eine zärtliche Studie der Fragilität des Lebens.

Auf einer Vogelpflegestation, die von Fluglärm erschüttert wird, werden sowohl verletzte Vögel als auch Seelen in Not gerettet. Hier entdeckt Antonin die Welt wieder. Der junge Mann leidet an chronischer Müdigkeit und hatte lange Zeit sehr zurückgezogen gelebt. Er scheint nicht gemacht für das Leben. Ab und an schliesst er die Augen, schläft ein und entflieht allem. Die Vogelrettungsstation wird zu einem Ort der Geborgenheit. Die Wunden werden geheilt, das Leben nochmals neu erlernt. Die FilmemacherInnen arbeiten mit einem dokumentarischen Interesse für das Geschehen rund um die Vögel im Verhältnis zur fiktionalen, metaphorischen Ebene rund um Antonin. Worauf auch immer man balanciert, man benötigt Gleichgewicht. Dass etwas zwischen der Erde und ihrer Bewohnern aus jenem Gleichgewicht geraten ist, wird in den stärksten Szenen dieser bemerkenswerten Arbeit sichtbar.

L'ile aux oiseaux

Dauer

62 Minuten

Sprache

F/d

Alter

16

Genre

Dokumentation

Produktion

2019, Schweiz