Portrait de la jeune fille en feu

Céline Sciamma

In der Einsamkeit der Bretagne kommen sich zwei Frauen näher, als es die Gesellschaft des 18. Jh. erlaubt. Selten erlebt man in einem Film eine so vollkommene Übereinstimmung von Inhalt und Ästhetik.

Fernab in der Bretagne des 18. Jahrhunderts sind Héloise und Marianne für einen paar Tage isoliert von der Realität und können sich einander widmen. Ihre Leben in dem leeren Haus, in dem Héloise, ihre Mutter und ihre Zofe derzeit wohnen, sind für einen kurzen Augenblick völlig frei von männlicher Kontrolle. Ein seltener Moment der Freiheit, über dem aber stets die Strenge und Ordnung frommer Sittlichkeit hängt, derer sich alle zumindest oberflächlich verpflichten müssen. Nur mühsam kommt Marianne der kühlen Héloise deshalb anfänglich näher. Und doch, ganz sanft und delikat, erst tief versteckt, dann immer offensichtlicher, beginnt ein Herzensfeuer zu lodern, ein Feuer, das innerlich wärmt und ein Gefühl von Geborgenheit gibt – und gleichsam droht, einen mit Haut und Haar zu verschlingen. Selten kommen Komposition, Inhalt und Ästhetik in solcher Verbundenheit zusammen. (Kinozeit)  Goldene Palme in Cannes 2019.

Portrait de la jeune fille en feu

Dauer

120 Minuten

Sprache

F/d

Alter

12/10

Genre

Drama

Produktion

2019, Frankreich

Besetzung

Adèle Haenel, Noémie Merlant, Valeria Golino, Luana Bajrami